DIY | Wand- und Tischkalender gestalten

Hey, hier ist Julia. Heute zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln und wenig Material einen Wand- oder Tischkalender gestalten kannst. Den Startmonat kannst du frei wählen.

Material

Für den Kalender benötigst du:

Drei Blatt Fotokarton (A4), Lineal, Bleistift, Radiergummi, Cutter-/Bastelmesser, ein kariertes oder punktkariertes Blatt Papier (min. Format A5), Washitape (nur als Hilfsmittel, muss nicht hübsch sein), Zahlen- und Buchstabenstempel, Stempelblock- und -farbe, ein feuchtes Tuch zur Stempelreinigung und einen Kalender als Vorlage (das kann auch der Kalender in deinem Smartphone sein).

Falls du gerade keinen Kalender zur Hand hast, kannst du gerne meine Vorlage verwenden:

Tipp: Die angegebene Menge an Fotokarton reicht genau für zwölf Kalenderblätter. Es ist sinnvoll, wenn du 1-2 Blatt als Reserve hast, falls Fehler beim Schneiden oder Stempeln passieren.

Und noch ein Tipp: Du kannst den gesamten Kalender in der gleichen Farbe gestalten oder aber verschiedene Farben (bspw. quartalsweise) kombinieren. Das bleibt deiner Kreativität (und deinem Vorrat an Fotokarton) überlassen. Ich habe für das letzte Quartal 2018 sandfarbenen Karton verwendet und für 2019 einen warmen Grauton gewählt.

Ich habe für mein Projekt folgende Stempel (alles Lieblingsstücke) ausgesucht: #74 Lessing für den Monatsnamen, #75 Cantor für die Jahreszahl und die Kalenderwochen, #82 Kalendertag für die einzelnen Kalendertage und #60 Grimm für die Bezeichnung der Wochentage.

Wenn dein Kalender an der Wand hängen soll, brauchst du außerdem noch eine Dokumentenklammer (plus einen Nagel und eine Wand, versteht sich).

Wenn du lieber einen Tischkalender gestalten möchtest, benötigst du zusätzlich (als Ständer für die Kalenderblätter) ein Stück Holz mit den Maßen 4x4x10,5 cm, eine Säge, ggf. Schleifpapier und etwas handwerkliches Geschick.

Die Kalendergestaltung lässt sich grob in drei Arbeitsschritte gliedern: Schneiden, (Hilfslinien) zeichnen und stempeln. Wenn du jeden Arbeitsschritt gleich für dein gesamtes Material ausführst (also 12 x schneiden, danach 12 x Hilfslinien zeichnen, usw.) wirst du schneller fertig, als wenn du jeden Arbeitsschritt pro Kalenderblatt ausführst. Das gilt besonders für das Stempeln. Mehr dazu weiter unten. Lies dir erst mal die komplette Anleitung durch, dann merkst du selbst, warum ich dir das empfehle.

Karton schneiden

Ermittle mithilfe des Lineals jeweils die Mitte jeder Seite des Fotokartons, markiere diese mit Bleistift und verbinde die gegenüberliegenden Punkte mit Lineal und Bleistift (zeichne nur feine Linien). Schneide anschließend mit Lineal und Cuttermesser entlang der Linien jede Seite zweimal durch. Am Ende solltest du 12 postkartengroße Stücke (Format A6, 105 x 148 mm) vor dir liegen haben – das sind deine Kalenderblätter.

Hilfslinien zeichnen

Das Schöne an Fotokarton: Keine störende Lineatur. Das Blöde an Fotokarton: Keine hilfreiche Lineatur. Damit du deine Stempelmotive trotzdem in geraden Linien und gleichmäßigen Abständen platzieren kannst, sind Hilfslinien unerlässlich. Eine gerade Linie lässt sich mit jedem Lineal zeichnen. Aber die Linien sollen nicht nur gerade sein, sondern auch parallel bzw. senkrecht zu den Kanten der Karte verlaufen – und das natürlich auf allen 12 Seiten.

Klingt nach einer Herausforderung? Mit dem folgenden Trick geht’s super einfach und schnell: Lege deine Karte auf eine karierte (oder punktkarierte) Seite und richte sie an der Lineatur aus. Klebe zwei gegenüberliegende Ecken mit Washitape fest, so dass nichts mehr verrutschen kann.

Tipp: Nimm wirklich Washitape und kein Klebeband (z.B. Tesafilm), damit du die Klebestreifen später wieder rückstandlos entfernen kann und die Karte nicht beschädigt wird.

 

Jetzt kannst du dich beim Einzeichnen der Hilfslinien an der Lineatur, die die Karte umgibt, orientieren. Das macht es sehr viel einfacher. Zeichne nacheinander auf alle 12 Karten mit Bleistift und Lineal die Hilfslinien. Ich habe dir eine Vorlage erstellt, auf der du die einzelnen Maße ablesen kannst:

Tipp: Zeichne die Linien so fein wie möglich. Dann hinterlässt die Bleistiftspitze keine Abdrücke im Karton und du hast es später leichter, die Linien wieder auszuradieren.

Achtung: September und Dezember 2019 sind Monate mit 6 Wochen. Auf den Karten für diese Monate musst du eine zusätzliche Zeile einzeichnen. Alle anderen Monate haben nur 5 Wochen.

Tipp: Schreibe mit Bleistift den Monat oben auf die Karte. Dann kommst du nicht durcheinander mit den 5- bzw. 6-wöchigen Monaten.

Stempeln

Jetzt kommen deine Stempel zum Einsatz! Und zwar nicht Karte für Karte, sondern auf allen Karten (fast) zeitgleich. Deshalb solltest du spätestens jetzt deinen Schreibtisch aufräumen: Du brauchst ausreichend Platz, um alle 12 Karten berührungsfrei nebeneinander zu legen. Wäre schade, wenn die Karten übereinanderliegen und dadurch die noch feuchte Stempelfarbe verschmiert. Im Zweifel den Boden als Trocknungsfläche mitnutzen.

Zuerst stempelst du auf alle Karten nacheinander den Monat mittig auf die zweite Hilfslinie von oben. Ich habe dafür die Buchstaben aus dem Set #74 Lessing verwendet. Grundsätzlich eignet sich aber jedes Alphabet-Set. Eine große Auswahl findest du hier.

Anschließend stempelst du die Jahreszahl mittig auf die vierte Hilfslinie von oben. Die Jahreszahl ist auf jeder Karte gleich (außer, dein Kalender beginnt unterjährig).

Wenn du bspw. „2019“ nacheinander auf alle 12 Karten stempelst, wechselst du 48-mal das Stempelmotiv. Das kostet unnötig Zeit und geht schneller so: Stemple zuerst die „2“ auf alle 12 Karten, dann die „0“, dann die „1“ usw. Mit dieser Methode wechselst du nur vier Mal das Stempelmotiv. Damit sparst du dir die Reinigung deiner Stempel nach jedem Abdruck, verschwendest keine Stempelfarbe und bist insgesamt schneller. Ich habe für die Jahreszahl übrigens die großen, breiten Buchstaben aus dem Set #75 Cantor benutzt.

Tipp: Bearbeite nur so viele Karten zeitgleich, wie du schaffst. Es ist am effizientesten, mit allen Karten zeitgleich zu arbeiten. So habe ich es gemacht, auch wenn auf den Fotos immer nur drei Karten zu sehen sind. Falls es dich aber überfordert oder du nicht genug Platz hast, nimm weniger Karten auf einmal und wiederhole die Vorgänge dafür häufiger.

Mit #75 Cantor geht es auch im nächsten Schritt weiter: Die breiten, kleinen Zahlen sind die Motive meiner Wahl für die Kalenderwochen.

In die erste Zeile des Gitters kommen später noch die Anfangsbuchstaben der Wochentage. Lass diese Zeile frei und beginne in der nächsten.

Tipp: Schreibe dir vorm Stempeln die Kalenderwochen mit Bleistift links neben die entsprechende Spalte. So minimierst du das Risiko, versehentlich die falsche Zahl zu stempeln. Wäre doch schade, wenn du dich jetzt „verstempelst“, wo du schon so viel Zeit in deinen Kalender investiert hast. Außerdem birgt der Monatswechsel Türken: Mal endet ein Monat mit Woche 26 und im darauf folgenden Monat geht’s „normal“ mit Woche 27 weiter (bspw. Juni auf Juli), häufiger aber umfasst eine Kalenderwoche sowohl die letzte als auch die erste Woche im Monat (bspw. Januar auf Februar). Wenn du da nicht sehr konzentriert arbeitest und immer wieder auf den Kalender schaust, stempelst du ganz leicht die falsche Zahl.

Auch beim Datum habe ich die „Schnellstempel“-Methode angewandt. 12 Monate mit jeweils ca. 30 Tagen, von denen 2/3 auch noch zweistellig sind… Puuuh, das sind eine ganze Menge Stempelmotive und wenn man „klassisch“ stempelt und das Motiv nach jedem Abdruck wechselt, kann das ganz schön lange dauern.

Ich bin so vorgegangen: Zuerst habe ich die Zahlen auf alle 12 Karten gestempelt, die nicht so oft vorkommen. Also die 4, 5, 7, 8 und 0:

Dann alle 6en und 9en (das Motiv muss zwischendurch nicht gewechselt werden, einfach um 180 Grad drehen):

Dann habe ich alle 3en gestempelt und zum Abschluss alle 1en und 2en:

Die Reihenfolge der Stempelmotive ist letztlich egal. Wichtig ist nur, dass das auf den Stempelblock aufgebrachte Motiv so oft wie nötig benutzt und erst danach gereinigt und zurückgelegt wird.

Beim Datum kann man sich genau so leicht „verstempeln“ wie bei den Kalenderwochen, aber auch dafür gibt es eine Lösung: Entscheide dich für eine Zahl, mit der du beginnen möchtest und markiere alle Stellen im Gitter, wo diese Zahl hingehört, mit einem kleinen Bleistift-Kreuz. Zum Schluss noch mal mit dem Kalender gegenchecken und erst dann loslegen. Benutze als nächstes die nächsthöhere Zahl und fülle so das Gitter nach und nach. Dabei kann eigentlich nichts schiefgehen.

Ich habe (wie oben beschrieben) mit der „4“ begonnen und mir deshalb alle Stellen im Gitter markiert, wo laut Kalendervorlage eine „4“ hingehört (also: 4, 14, 24).

Tipp: Wenn du magst, kannst du Wochenenden und Feiertage (oder Geburtstage von Herzensmenschen) farblich hervorheben. Dafür entweder das Datum in einer anderen Farbe stempeln, den Hintergrund farblich betonen oder die Tage einkreisen. Inspiration z.B. hier.

Zuletzt stempelst du die Anfangsbuchstaben der Wochentage in die erste Zeile des Gitters. Ich habe dafür die serifenlosen Stempel aus dem Set #60 Grimm verwendet.

Wir sind fast fertig. FAST. Du hast jetzt in kurzer Zeit viel Farbe aufs Papier gebracht. Gib der Stempelfarbe ausreichend Zeit, zu trocknen (idealerweise über Nacht). Natürlich juckt es dich in den Fingern, die Bleistiftlinien und -notizen schnellstmöglich auszuradieren und deinen fertigen Kalender in Händen zu halten. Wenn du aber über die noch nicht 100%ig trockene Stempelfarbe radierst, zerstörst du dein Werk und deine Arbeit war umsonst.

Wenn du einen Kalender an die Wand hängen möchtest: Dokumentenklammer oben an den Karten-Stapel klemmen und an einen Nagel an deiner (Pinn-)Wand hängen. Du kannst die Karten auch einzeln mit Büroklammern an einer Schnur/einem Seil befestigen. Oder du hängst die Karten an ein Wandgitter. Oder, oder, oder… 🙂

Für den Tischkalender sägst du ein (möglichst hübsches) Stück Holz auf die Maße L 10,5 cm x H 4 cm x T 4 cm zu. Oben wird mittig über die gesamte Länge ein ca. 2 cm tiefer Schlitz gefräst. Wie breit der Schlitz werden soll, hängt davon ab, ob du nur eine oder alle 12 Karten hineinstecken möchtest und wie dick dein Karton ist.

 

Mit einer Büroklammer kannst du die aktuelle Kalenderwoche markieren:

Der Kalender ist ein schönes und persönliches Geschenk, an dem der oder die Beschenkte lange Freude haben wird. Zugegeben, die Herstellung dauert eine Weile. Aber dafür hat man auch sehr lange etwas davon. Als Folgegeschenk für den nächsten Anlass eignet sich dann übrigens ein Refill-Set mit 12 neuen Kalenderblättern.

Ich hoffe, dir hat dieser Beitrag gefallen und ich konnte dich inspirieren. Verlinke uns gerne auf Instagram mit #papierprojekt oder @papierprojekt. Wir lieben es, uns von deinen Projekten inspirieren zu lassen.

Liebe Grüße,
Julia

Verwendete Moment-Stempel von PAPIERPROJEKT
#60 Grimm / #74 Lessing / #75 Cantor / #82 Kalendertag

Verwendete Stempelkissen
Versafine (Onyx Black)

Verwendete Werkzeuge
Bleistift, Radiergummi, Cuttermesser, Lineal, kleiner Stempelblock

2 Antworten auf „DIY | Wand- und Tischkalender gestalten“

  1. Hallo Julia,
    ich bin totaler Stempelanfänger und habe eine Frage – jedenfalls jetzt gerade, da kommen bestimmt noch unglaublich viele hinterher..
    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann stempelst Du bei der vierstelligen Jahreszahl jede Zahl einzeln. Kann man denn nicht alle auf einmal abstempeln? Ich gehe davon aus, da gibt es ganz bestimmt einen Grund.. ich grübel noch darüber 🤔 vielleicht kannst Du mir ja weiterhelfen?
    Viele liebe Grüße Chris

    1. Hallo Chris,

      du kannst die Zahlen natürlich alle auf einmal aufstempeln.
      Das hat aber zur Folge, dass du sie nicht so dicht zusammengesetzt bekommst, weil jedes Stempelmotiv vom Produktionsprozess her einen kleinen „Rand“ um die abzustempelnden Stellen hat.
      Außerdem ist es meiner Meinung nach einfacher die einzlenen Nummern nacheinander in einer geraden Linie aufzustempeln, als wenn du versuchst alle auf einmal und dann auch noch direkt auf deinem Stempelblock (seitenverkehrt) parallel und gerade anzuordnen damit ein guter Stempelabdruck herauskommt 😉
      xx Felicitas

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