DIY | Minimalistisches Mini-Album

Hallo, ich bin’s Franzi und habe heute ein Mini-Album für dich im Gepäck.

Eines vielleicht vorab: In der folgenden Anleitung geht es nicht um das Binden des Mini-Albums an sich, da lass ich dir die absolut freie Wahl. Was ich dir statt dessen zeigen möchte sind die folgenden beiden Dinge…

  • Wie du Stempel, die auf den ersten Blick prädestiniert für Bullet Journaling sind, für eine (minimalistische) Gestaltung deines Memory Keeping Projekts einsetzt und
  • wie du Teilbereich deiner Seiten selbst einfärben kannst.

Und schon geht’s los… also was brauchst du heute?

Material

  • Karton Papier in weiß
  • Buchstaben-, Zahlen- und Kalenderstempel (oben: #74 Lessing | unten: #82 Kalendertag)
  • Stempelkissen in schwarz oder einer Farbe deiner Wahl (hier: VersaFine Claire Nocturne)
  • Farbige Dye-Ink Stempelkissen deiner Wahl (eine Auswahl findest du hier)
  • Farbwalze oder auch Brayer genannt
  • Washi Tape (möglichst breit)
  • Handwerkszeug: Papierschneider, Bleistift, Lineal, Geodreick, Radiergummi, Fineliner und Stempelblöcke

Zusätzlich siehst du bei mir im Bild noch das Werkzeug für die Ringbindung die mein Album hat – Drahtschneider und Bindungsdraht, das Gerät selbst ist nicht im Bild. Das entfällt natürlich solltest du dich für eine andere Art der Bindung entscheiden, zum Beispiel für Bücherringe oder ähnliches.

Die Vorbereitung

„Hallo, ich bin Franzi und ich bin verkopft.“ So oder so ähnlich wäre mein Einstieg im Club der Anonymen Perfektionisten. Die Mädels aus dem Kreativ-Team wissen es und du sicher auch, falls du schon den ein oder anderen Beitrag von mir gelesen hast: Es wir erst los gebastelt, wenn der Plan steht.

Im Fall dieses Mini-Albums habe ich also erst mal jeder Seite einzeln auf einem Schmierpapier vorgezeichnet, mir die Maße der jeweiligen Bilder überlegt und notiert, hin und her geschoben, radiert, neu überlegt … im Bild oben siehst du meine Original-Skizze. Nachfolgende das ganze für dich noch mal in hübscher – diesmal auch selbst gemacht ganz ohne Unterstützung von Renate.

Die Maße der einzelnen Bilder stehen jetzt nicht dabei und zwar aus einem ganz einfach Grund: Es ist dein Album, mit deinen Bildern. Pick dir die Seiten raus die zu deinen Bildern passen, sortiere um, mach es so wie es dir gefällt. Betrachte den Sketch oben also einfach als ein Buffet an Einzelseiten von dem du frei wählen kannst.

Mein Tipp: Markiere der vorab, wo deine Bindung später sein wird. Bei mir sind das diese drei kleinen Striche, die du rechts und links an den Seiten siehst. Zum einen kannst du so berücksichtigen, dass später z.B. bei einem eingeklebten Selfie kein Loch im Kopf hast, und zum anderen weißt du später welche Doppelseiten zusammen gehören.

Schneiden, Stempeln & Co.

Das Layout steht, die Fotos sind bereit, ran geht es an die Schneidemaschine. Für mein Album habe ich folgende Zuschnitte im Maß 6×3 1/8 inch gemacht:

  • 2x Folien zum Schutz (ich habe einfach Overlays benutzt, die sonst eigentlich für Pocket Pages gedacht waren)
  • 2x extrastarker weißer Karton für Cover und Rückseite
  • 12x normaler weißer Karton für die Albumseiten

Für mein Cover und die Deckblätter der einzelnen Tage meiner Reise habe ich mir ein wirklich sehr minimalistisches Design ausgesucht, aber ehrlich … ich find es soooooo schön.

Die Rahmen in der Größe 4,5×4,5 cm habe ich mir jeweils mit Bleistift und Geodreieck vorgezeichnet. Dann habe ich gestempelt. Beim Schriftzug „LINZ“ habe ich von hinten nach vorn gestempelt und beim Datum jeweils von innen nach außen – sprich ich habe mittig mit „09“ begonnen und mich von dort nach rechts und links zum Jahr bzw. Tag vorgearbeitet. So landet es auf jeden Fall in der Mitte. Den passenden Wochentag, den du zusammen mit den kleinen Zahlen auf der Platte #82 Kalendertag findest, ist ebenfalls mittig auf der oberen Linie des Quadrats gestempelt.

Im Anschluss muss du nur noch die Linien mit einem schwarzen bzw. farblich passenden Fineliner nachziehen. Und vor allem alles gut trocknen lassen bevor du zum Radiergummi greifst!

Seiten einfärben

In meinem Sketch weiter oben kannst du sehen, dass ich manche Bereiche der Seiten farbig schraffiert habe. An diesen Stellen habe ich entweder die Seite selbst eingefärbt (helleres grau) oder ein Washi Tape für die Dekoration verwendet (dunkleres grau).

Hast du eine Farbwalze (englisch: Brayer), Washi und Dye-Ink Stempelkissen parat, geht das Einfärben ganz leicht und bringt dir den Vorteil, dass es dein Album nicht unnötig dicker macht, wie es ein stück aufgeklebter Farbkarton tun würde. So gehst du vor:

  • Markiere dir den einzufärbenden Bereich und klebe entlang der Markierung ein möglichst breites Washi Tape. Je breiter desto besser.
  • Damit es nicht verrutscht kannst du es auch mit den überhängenden Ende Washi auf deiner Unterlage (vorzugshalber Schmierpapier statt Sonntagstischdecke) festkleben.
  • Nimm nun mit der Farbwalze ordentlich Farbe vom Stempelkissen auf in dem du immer wieder darüber rollst. Logo, dass das mit einem größeren Stempelkissen besser geht als mit einem kleinen. Wichtig ist, dass deine Walze rundherum mit Farbe bedeckt ist. In der Breite hingegen brauchst du natürlich nur so viel, wie deine einzufärbende Fläche auch breit ist. Alles andere wäre verschwendet.
  • Jetzt rollst du mit dem eingefärbten Teil der Walze immer wieder über dein Papier bis dir das Ergebnis gefällt. Zwischendurch bitte immer wieder neu Farbe vom Stempelkissen aufnehmen.

Hier noch ein paar Tipps dazu:

  • Fange mit dem Rollen immer etwas außerhalb des Papiers an und rolle auch über die Außenkanten hinweg, so vermeidest du ungleichmäßige Ränder oder Ansätze.
  • Lass dich nicht irritieren von einer dunkleren Einfärbung und einigen Ungleichmäßigkeiten, das die Farbe hellt meist auf wenn sie trocknet und so gehen sich auch ein paar Unterschiede aus.
  • Sei vorsichtig beim Ablösen des Washi Tapes. Klar, Washi ist bekannt dafür, dass man es einfach wieder lösen kann, aber durch das Drüberrollern geht es doch eine engere Bindung mit dem Papier ein, als es an mancher Stelle wünschenswert wäre. Ich habe es immer ganz flach abgezogen, also quasi parallel zum Papier statt schräg nach oben.
  • Ausgefranste Kanten entlang des Washi Tapes kannst du im Anschluss entweder mit einem schmalen Washi oder durch das Nachziehen der Linie mit einem Fineliner akzentuieren bzw. vertuschen. Ich hab beides gemacht.

Falls du dich jetzt fragst, was ist eigentlich diese „Dye Ink“, dann hier eine ganz kurze Erklärung dazu in meinen eigenen Worten: Dye Ink ist eine Tinte, die das Papier durchfärbt, sprich sie zieht in das Papier ein. Die Farbe ist meist wasserbasiert, was ihr zum einen das Eindringen ins Papier ermöglicht, zum anderen aber auch eine Gefahr des „Ausblutens“ birgt, sollte hinterher noch mal Wasser draufkleckern. Aber wem passiert das schon…? Ähm, mir.

Ein bisschen mehr über verschiedene Arten von Stempelkissen und vor allem, wie du hinter her deine Stempel wieder sauber bekommst, erfährst du in der Stempelschule auf unserem YouTube Kanal.

Und weil du und ich hier gerade bei Videos sind habe ich auch ein paar bewegte Bilder für dich aufgenommen, so dass du dir mein fertiges Mini-Album mit allen Bildern, Text und dem bisschen Stempel-Deko, die es noch zusätzlich rein geschafft hat, nun bei einem Getränk deiner Wahl anschauen kannst.

Na hat’s dir gefallen? Und noch viel wichtiger, hast du Lust bekommen deinen eigenes Mini zu werkeln? Wenn ja, dann zeig es uns in dem du das Hashtag #papierprojekt verwendest und uns mit @papierprojekt in deinem Post in den Sozialen Medien verlinkst.

Bleib vergnügt und sei ganz lieb gegrüßt,
Franzi

Verwendete Moment-Stempel von PAPIERPROJEKT

#74 Lessing / #82 Kalendertag

Verwendete Stempelkissen

VersaFine Claire (Nocturne)
Dye Ink Stempelkissen

Verwendete Werkzeuge
Farbwalze/Brayer, Washi tape, Papierschneider, Bleistift, Lineal, Geodreick, Radiergummi, Fineliner und Stempelblöcke

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